Antonio Augusto Giacometti (1877-1923)
Glasgemälde, 1923, Drei frühgotische Fenster
Stadtkirche Winterthur, Kirchplatz, Chor
Antonio Augusto Giacometti
(1877 in Stampa /GR, † 1947 in Zürich)
Der in Stampa im Bergell geborene Augusto Giacometti, ein Vetter zweiten Grades von Giovanni Giacometti, dem Vater von Alberto
Giacometti, besucht in Zürich die Sekundarschule und tritt 1891 in die Bündner Kantonsschule in Chur ein. 1894 bis 1897 macht
er seine Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule in Zürich. Anschliessend zieht er nach Paris, wo er Kurse an der
Ecole Nationale des Arts Décoratifs belegt und die Académie Colarossi besucht. Ab Herbst 1897 studiert er bei Eugène Grasset.
Von 1902 bis 1915 lebt er in Florenz, wo er sich intensiv mit der Frührenaissance auseinandersetzt und ab 1908 einem Lehrauftrag
für figürliches Zeichnen an der privaten Accademia internazionale des Luzerner Bildhauers Joseph Zbinden nachkommt. 1915 lässt
sich Giacometti in Zürich nieder. Es folgen zahlreiche Aufträge für Fresken und Glasmalereien in öffentlichen Profan- und
Sakralbauten in Zürich und Umgebung sowie in Graubünden. 1917 macht er Bekanntschaft mit den Dadaisten Tristan Tzara, Marcel
Janco, Sophie Taeuber-Arp und Hugo Ball. Zusammen mit Alice Bailly nimmt er an der 8. Dada-Soirée im Zürcher Kaufleutensaal teil.
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