Das südwestlich des Hauptbahnhofs Winterthur gelegene Sulzerareal Stadtmitte, war einst das Herzstück der Winterthurer Maschinenindustrie. Die Gebrüder Sulzer hatten 1834
auf dem damals noch abseits der Stadt liegenden Areal ihre Giesserei eröffnet und sich in 150 Jahren zu einem weltweit tätigen Industrieunternehmen entwickelt, das in
den 1960er-Jahren gegen 14 000 Leute beschäftigte. Nachdem es in den 1980er-Jahren zu einem massiven Einbruch gekommen war und damit verbunden zu grundlegenden Umstrukturierungen,
räumte Sulzer das rund 20 Hektaren grosse Industriegelände. Es wurde in der Folge zu einem der wichtigsten Entwicklungsgebiete der Stadt. Den besonderen Reiz des Areals macht
die Mischung aus alten, umgenutzten Industriehallen und modernen, urban-verdichteten Überbauungen namhafter Architekten aus. Es steht als Beispiel für Stadtentwicklung im
besten Sinn. Weder wurde Tabula rasa gemacht, noch der Heimatschutzgedanke so extensiv ausgelegt, dass kaum eine Entwicklung möglich gewesen wäre. Stattdessen wurde ein
historischer Kompromiss ausgearbeitet, an dem der Heimatschutz ebenso beteiligt war wie die Sulzer-Immobilien als damalige Grundbesitzerin sowie Stadt und Kanton
als Bewilligungsbehörden. Aktuell überbaut die Implenia als Besitzerin den letzten Teil des ehemaligen Industrieareals. Seit 2015 hat auch die Stadtverwaltung Winterthur
ihren Sitz auf dem Areal.